I abhor violence, and I hate war. When I grew up, my parents – who had been small kids in the final years of World War II – taught me never to point anything remotely weaponlike at any sentient being, not even a blade of grass at an ant, and not even in jest. The aftermath of the wars in Vietnam and Cambodia, the terrors of the Gulf Wars, and the everlooming threat of the Cold War spinning out of control made the reality of war a constant painful presence in my childhood and youth. Starting on the day when Irak first fired Scud missiles on Israel in early 1991, for a couple of weeks, I lived in stark naked fear of a new world war exploding in our faces. Until today, I cringe at pictures of soldiers, tanks, bombs, or blood. “Nie wieder Krieg”, as in Käthe Kollwitz’s placard from 1924 in this post’s header, is one of the very few rally cries I’ll follow anywhere, anytime.
wahlgedanken: fünf zukunftsfragen
In 44 Tagen wird in Deutschland ein neuer Bundestag gewählt1. Seit Ende Juni liegen – endlich – die Wahlprogramme aller größeren Parteien vor2. Eigentlich hätte ich erwartet, dass spätestens seit diesem Zeitpunkt eine öffentliche Debatte über die Ziele und Inhalte dieser Programme in Gang kommt. Das aber war bisher (von einzelnen Ausnahmen abgesehen3) nicht der Fall.
wahlgedanken: wider die schlechtmacherei
In 126 Tagen wird in Deutschland ein neuer Bundestag gewählt1. Wie vor jeder Wahl werde ich in den nächsten Wochen und Monaten Wahlprogramme lesen und mir meine Gedanken zu den Ideen und Profilen der Spitzenkandidat:innen der Parteien und zu denen meiner Wahlkreiskandidat:innen machen. Irgendwann werde ich dann entscheiden, welche Kreuze ich in welchen Kästchen auf welchen Wahlzetteln machen will.
In diesem Jahr werde ich einige meiner Gedanken hier auf dem Blog teilen – nicht um den einen oder die andere zu einer bestimmten Wahlentscheidung zu bewegen, sondern um einen Beitrag dazu zu leisten, dass möglichst viele von uns möglichst reflektierte Wahlentscheidungen treffen2.
corona: die komfortzonenfalle
Am gestrigen Mittwoch haben die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsident*innen der Bundesländer wieder einmal darüber beraten, wie mit der “Lage” in Deutschland in Zeiten der Pandemie umzugehen sei. “Wir brauchen noch einmal eine Kraftanstrengung”, wird die Bundeskanzlerin zitiert1. In der konkreten Ausgestaltung fühlt sich die “Kraftanstregung” dann allerdings eher matt an: Statt wie bisher zehn dürfen sich im öffentlichen Raum zukünftig nur noch fünf Personen aus zwei Haushalten treffen – dafür zählen Kinder aber nicht mit. Die Maskenpflicht gilt nicht nur in Geschäften, sondern auch davor, außerdem auch in Unternehmen – es sei denn, man sitzt am eigenen Arbeitsplatz. Gleichzeitig bleiben Schulen und Kitas grundsätzlich geöffnet – aber ab 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner soll jeweils regional über alternative Modelle nachgedacht werden. Und schließlich: Über Weihnachten gelten Ausnahmen von den Regeln, denn dann dürfen sich bis zu zehn Erwachsene (plus Kinder) um jeweils einen Weihnachtsbaum versammeln.
corona: drei versäumnisse & sechs gebote
Seit den Beschlüssen der Ministerpräsidentenkonferenz vom vergangenen Mittwoch1 habe ich – online wie offline – mit zahlreichen Freund*innen über die Sinnhaftigkeit der für November geplanten Corona-Eindämmungsmaßnahmen diskutiert. Dabei fiel mir auf: Selbst meine gebildete, humor- und verständnisvolle, ab- und aufgeklärte und überwiegend zu rationalem Denken ebenso wie zu emotionaler Anteilnahme fähige Lebensblase ist irgendwie unwirsch gestimmt – und ich mit ihr.
ungenügend
Am Donnerstag kommender Woche startet Hamburg – als zweites von sechzehn Bundesländern nach Mecklenburg-Vorpommern – in das neue Schuljahr 2020/21. Am Dienstag hat der Schulsenator die Eckpunkte zum Schulstart in der Landespressekonferenz präsentiert, und ebenfalls seit Dienstag gibt es dazu ein dreizehnseitiges Schreiben der Behörde für Schule und Berufsbildung an alle Schulbeschäftigten mit “aktuellen Hinweisen zur Organisation des Unterrichts im Schuljahr 2020/21”[1]. Im wesentlichen sieht die Planung der Behörde die “Wiederaufnahme des Regelbetriebs” vor, und zwar unter Aufhebung des Abstandsgebots innerhalb von Klassen bzw. Kohorten.
corona: was ist zukunft?
Heute ist der 23. Mai 2020[1]. Heute vor 71 Jahren trat das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland in Kraft[2]. Bis heute ist es der würdevolle Leitstern, der unserer Gesellschaft Orientierung gibt – auch und gerade in der aktuellen Coronakrise mit ihrer “Zumutung für die Demokratie”[3]. Die Mütter und Väter des Grundgesetzes legten in ihm die Grundlage für unser Zusammenleben in einer friedlich-demokratischen Gesellschaft – für “einen Bau […], der am Ende ein gutes Haus für alle Deutschen werden soll[te]”[4].
corona: familieninfarkt
Heute ist der 9. Mai 2020[1]. Morgen, am 10. Mai 2020, ist in Deutschland Muttertag – wie jedes Jahr am zweiten Sonntag im Mai. Allerdings: Dieses Jahr wird der Muttertag in den allermeisten Familien anders begangen werden als sonst. Da Schulen und Kitas wegen der Corona-Beschränkungen nach wie vor nur im Rumpfbetrieb für einen Bruchteil der Kinder für einen Bruchteil der Zeit geöffnet sind[2], haben die allermeisten Kinder in diesem Jahr keine Gelegenheit dazu gehabt, liebevoll-kreativ-unpraktische Stifthalter aus Toilettenpapierrollen zu basteln – und viele Mütter (und Väter) hätten vermutlich ohnehin kaum die mentale und emotionale Bandbreite, sich darüber angemessen zu freuen.
the naked now
Today is May 1st, 2020. As of today, almost 3,250,000 human beings globally have been confirmed as infected with corona virus, and over 230,000 infected people have died[1]. In many countries, however, daily infection rates are going down, and many governments have started to ease the restrictions which had been imposed to flatten the curve. Still, and rightly so, most official easing announcements come with the massive disclaimer that further steps towards some kind of reinvented normality[2] will only be taken if and when infection rates continue to drop.
In practice, for most of us this still means that much of our plannnig is stalled
corona: der preis der normalität
Heute ist der 29. April 2020. Dieser Tage sind nach den Zählungen der Johns Hopkins Universität weltweit knapp über drei Millionen Menschen nachgewiesenermaßen mit dem Coronavirus infiziert, und deutlich mehr als 200.000 infizierte Menschen sind inzwischen gestorben[1]. In einigen Ländern steigen die Infektionszahlen weiter rapide an; in anderen Ländern flacht die Kurve der Neuinfektionen anscheinend aktuell ab[2]. Seit einigen Wochen gibt es deshalb vielerorts erste vorsichtige Schritte zur Lockerung der Beschränkungen, die zur Eindämmung der Verbreitung des Virus eingeführt worden waren. Dabei ist manchmal die Rede von einer “Rückkehr zur Normalität”, oft aber auch davon, dass wir uns auf eine “neue Normalität” einstellen müssen, “weil nichts mehr so funktioniert wie damals”[3].
Egal, ob “alte” oder “neue” Normalität: Der Gedanke der Normalität an sich impliziert, dass wir kollektiv zu einer gewissen Verlässlichkeit von Rahmenbedingungen (zurück-) finden, innerhalb derer wir dann individuell unser Leben (wieder) planen und gestalten können.